Samstag früh habe ich mich per Sky Train auf den Weg zum Chatuchak Market gemacht. Der Markt findet jeden Samstag und Sonntag in Bangkok statt und ist einfach ein Muss für jeden der mal in der Stadt ist, wie ich mir hab sagen lassen. Also ging es mit dem Sky Train nach Mo Chit und von da an musste man nur noch den Menschenmassen folgen. Der Chatuchak Markt ist in verschiedene Areale aufgeteilt und so gibt es z.B. einen Blumenmarkt, Antiquitäten, Second Hand Stände und natürlich ganz ganz viele Stände mit allen möglichen Klamotten und sonstigen Sachen wie Taschen, Schuhen,… Sobald man die ersten Schritte auf den Markt setzt wird man direkt von der Stimmung, den Gerüchen und den Geräuschen mitgerissen (echt schade, dass man das mit der Kamera nicht festhalten kann! wenn ihr mal in Bangkok seid, dann geht da unbedingt hin!!!) Der Markt ist zwar riesig groß, aber es gibt tatsächlich ein System, das ich nach der ersten Stunden umherwandern dann auch endlich durchschaut hatte! Wenn man einmal die Orientierung gefunden hat, dann ist der Markt ein unvergessliches Erlebnis. Angefangen habe ich damit alles ein wenig zu beschnuppern und die hunderte von Gängen zu durchstöbern und zwischendurch habe ich dann immer mal wieder an einem der vielen Essensstände halt gemacht- oh man, ich habe sooo viel gegessen, aber es ist einfach viel zu verlockend, was man dort alles bekommt und ich wollte unbedingt so viel ausprobieren wie möglich wie z.B. verschiedene Fleischspieße mit Gemüse und (natürlich) Chili, ein Pad Thai, gefüllte Hähnchen Curry Teilchen, einen Kiwi-Bananen Fruchtshake oder Kokoseins mit Erdnüssen und Reis! Ja es gab tatsächlich Reis zu meinem Kokoseis und es hat sogar geschmeckt!
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Inmitten der vielen Gänge des Chatuchak |
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Garnelen und vieles mehr... |
Nach 4 Stunden wildem Marktgetümmel war ich dann doch langsam etwas platt und da ich ja mein Sky Train Ticket für den ganzen Tag hatte bin ich einfach alle Stationen der Ost-West Linie einmal abgefahren und überall ausgestiegen. Mein erstes Ziel war Siam, wo ich direkt im Siam Paragon dem Einkauscenter für Bangkoks High Society gelandet bin. Ziemlich schickes Teil, aber da ich mir hier noch nichtmals einen Kaffee leisten konnte, hat es mich eher raus auf den Platz vor den Paragon getrieben, wo zufällig ein Hip Hop Dance Contest stattfand und sich anscheinend sämtliche Hip Hop begeisterte Jugendliche aus Bangkok’s Oberschicht versammelt hatten. Da die Musik und die Performances ziemlich mitreißend waren hab ich mich hier einfach mal dazwischen gemogelt und ein bisschen zugesehen. Mein nächstes Ziel war dann Sukhumvit, ein Viertel in dem sich angeblich westliche Männer mit Thai Frauen vergnügen. Da ich diese Information schon vor meiner Ankunft dort hatte, konnte ich nicht anders als jeden westlichen Mann, der dort mit mir ausstieg zu verdächtigen- und ich hatte wohl nicht ganz unrecht. Ziemlich schnell habe ich dann die Rotlicht Szene Bangkok’s (oder zumindest einen Teil davon) gefunden und da es noch hell war bin ich einfach mal durch eine der auffälligen Straßen in denen sich ein Nacht Club neben den anderen reiht spaziert. Das hat dann aber auch gereicht- auch wenn es noch mitten am Tag war, konnte man schon einige (dicke) weiße Männer mit Thai Frauen „flirten“ sehen und bevor mir wirklich schlecht wurde von dem Anblick, hab ich mich dann aufgemacht weiter die interessanten Ecken Bangkoks zu erkunden.
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Die Vergnügungsmeile bei Tag |
Es ging weiter über Phloen Shit und Chit Lom, wo man an einigen Botschaften vorbei kommt und in den unzähligen Seitenstraßen (oder auch Sois wie sie hier genannt werden) die Thais beobachten kann. Wieder zurück an einem Hostel hab ich mir dann noch ein winziges Thai Restaurant ausgesucht und schnell eine Kleinigkeit zu Abend gegessen, um mich dann auf den Weg zum Lebua Hotel zu machen, denn ich hatte noch ein großes Ziel gestern Abend- die Sirocco Sky Bar J Da hab ich mich schon den ganzen Tag drauf gefreut und als ich mich im Hostel kurz schick gemacht habe, konnte ich auch noch eins der Mädels mit denen ich mein Zimmer teile überzeugen mitzukommen, also hatte ich auch noch Gesellschaft! Großartig! Also los (wieder mit dem Sky Train), noch ein paar Meter laufen und hoch in den 64. Stock. Allein das Hotel war natürlich schon mega schön und alles waren super freundlich, aber nichts konnte gestern das Gefühl übertreffen, das man beim ersten Schritt heraus auf die Sky Bar bekam! Der Ausblick war einfach nur überwältigend und Myoung-gyun und ich haben glaube ich erstmal 5 Minuten nicht gesprochen und einfach nur gestaunt! Die Bar an sich ist schon ziemlich schick, aber der Ausblick ist unbezahlbar! Wir haben uns dann einfach ganz selbstbewusst unter die ganzen anderen Bar Gäste gemischt und natürlich aus jedem erdenklichen Blickwinkel Fotos geschossen! Da dort oben nicht nur die Bar sondern auch noch ein Restaurant ist, gab es auch noch Live Musik von einer Band, die auf einer kleinen Platform über den Gästen performt hat und der Abend war perfekt! Die meiste Zeit haben wir einfach nur versucht einen Platz möglichst nah am Rand der Bar zu bekommen, damit wir den besten Blick über Bangkok hatten und haben echt einfach nur gestaunt! Wenn ich mal reich bin, dann möchte ich da oben gern mal Essen gehen J Apropos reich- die Getränke da oben sind natürlich unfassbar teuer für thailändische Verhältnisse (und auch für deutsche Verhältnisse alles andere als ein Schnäppchen) und deshalb haben wir uns einfach möglichst gut unter die anderen Gäste gemischt, sind am Ende gegangen ohne einen Cent bezahlt zu haben und haben uns an der nächsten Straßenecke für ein paar Baht was zu trinken besorgt ;)
Noch ziemlich angetan vom gestrigen Abend hab ich mich heute früh auf den Weg zum königlichen Palast gemacht. Eigentlich wollte ich einen Teil des Weges laufen, aber da es doch wieder mal ziemlich heiß war (und meine Sonnenallergie sich schon schön ausbreitet…) habe ich mir schnell ein kühles Taxi gesucht und los ging es. Leider war ich wohl zu einer ungünstigen Zeit fort, da die Mönche gerade zu Mittag gegessen haben. Aber es stand ja noch mehr auf meinem Plan und so hab ich mich erstmal auf den Weg zur Kao San Road gemacht- das ist DIE backpacker Straße hier in Bangkok und wenn man die Straße entlang läuft weiß man auch warum! Der Weg dorthin war mal wieder etwas schwieriger als gedacht und als ich nach einer halben Stunde umherlaufen noch immer nicht genau wusste wo ich mich auf der Karte befand, hab ich mal die Chance ergriffen und ein paar westlich aussehende Leute angesprochen- Iren und Amerikaner wie sich dann heraus stellte- die wohl auch die Kao San Road suchten also hab ich mal angeschlossen. Der Ire war auch sofort total gesprächig und irgendwas kam mir schon komisch vor, als er dann sagte, dass sie erst vor einigen Stunden in Bangkok gelandet seien und er auf dem Flug mal locker eine halbe Flasche Whiskey leer gemacht hatte- aha deshalb war er auch so fröhlich! War trotzdem ganz witzig, aber einen wirklichen Plan hatten die auch nicht (der Whiskey hat da wohl gut zu beigetragen) also habe ich irgendwann allein weiter gesucht und das erfolgreich :) Ich hoffe man bekommt auf dem Foto einen kleinen Eindruck, wie es dort aussieht und vor allem wie es sich anfühlt durch die Straße zu laufen.
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Kao San Road |
Hier bekommt man einfach alles, was man als backpacker so braucht (oder auch nicht) und ein Hostel reiht sich direkt neben das andere. Abends muss hier ziemlich viel los sein, den ganzen Bars nach zu urteilen. Wenn man hier ist, muss man sich die Straße einfach mal ansehen, aber mit Thailand hat das natürlich nicht so viel zu tun also habe ich mich nach einem kleinen Mittagssnack (hier soll es angeblich die besten Pad Thais der Stadt geben, aber das kann ich nicht wirklich bestätigen…) wieder auf den Rückweg zum Palast gemacht. Auf den Innenhof kommt man noch ziemlich problemlos und von hier aus kann man schon die Dächer des Palastes und gaaaanz viel Gold sehen. Wenn man hinein möchte muss man knapp 10 Euro bezahlen und da ich zum einen nur noch eine gute Stunde Zeit hatte bis der Palast geschlossen wurde und außerdem gerade ein kleines Problem mit der Doppelmoral der Thais hatte, die mich trotz verdeckten Schultern bitten noch ein T-Shirt anzuziehen um in den Palast gelassen zu werden und Respekt gegenüber dem König zu zeigen und mir dabei in den Ausschnitt sehen, geh ich nicht rein! Also sehe ich mir den Palast von außen an und erfreue mich trotzdem an den schönen goldenen Türmen und bunt verzierten Gebäuden (bei meinem nächsten Besuch in Bangkok und vor allem wenn mehr Zeit ist, werde ich mir den Palast dann aber auch mal von innen ansehen!).
Nicht weit von Palast befindet sich Wat Pho ein alter buddhistischer Tempel und hier nehme ich mir die Zeit, die Tempelanlage von innen zu besichtigen. Richtige Entscheidung! Es ist wunderschön und vor allem ist es recht leise (man hört überall leichte musikalische Klänge) und man kann sich ganz darauf konzentrieren das Gelände zu erkunden und die mehr als 1000 Buddha Statuen und Abbilder zu bestaunen. Highlight ist der riesige goldene und auf der Seite liegende Buddha! Dafür hat sich das lange umherwandern heute mal wieder gelohnt!
Nach meiner Tempelbesichtigung entschließe ich mich zurück zum Hostel zu fahren und schonmal einige Sachen zu packen, da es ja morgen weiter geht nach Sydney. Auf dem Rückweg nehme ich mir dann ein Tuk Tuk- eine kleine Motorradrikscha- die hier genau wie die ganzen Hochhäuser, Nachtmärkte und Straßenhändler zum Stadtbild gehören. Die Fahrt ist wirklich rasant und ich habe das Gefühl der Fahrer beachtet die Straßenverkehrsordnung (wahrscheinlich gibt es hier auch gar keine…) noch weniger als die Taxis und wir nutzen jede noch so kleine Lücke aus, um uns mit dem Tuk Tuk zwischen dem Verkehr durch zu quetschen! Tuk Tuk fahren macht riesigen Spaß (auch wenn es auf die Dauer wohl nicht so die beste Lösung ist, da man die Luft hier wirklich sehr schlecht ist und wenn man dann in so einem offenen Gefährt die Hauptstraße entlang fährt ist man wohl auf dem besten Weg seine Lunge zu schwärzen!) und ich bin froh, dass die Gelegenheit heute nochmal genutzt habe J
Mein Fazit nach meinem zweiten Besuch in Bangkok- die Stadt ist wunderbar lebendig und vielfältig und man sollte sich unbedingt auf all ihre schönen und vielleicht manchmal auch nicht so schönen Seiten einlassen, da es sooo viel zu entdecken gibt und ich die Gerüche, Eindrücke, Erlebnisse und die Menschen hier einfach nie vergessen werde! Definitiv eine Reise wert und ich werde wieder kommen!