Montag, 29. August 2011

Sydney


Seit meinem letzten Eintrag sind nun schon ein paar Tage vergangen und es ist einiges passiert- ich habe das Land gewechselt, die Klimazone und befinde mich nun auf der Südhalbkugel der Erde J Dienstag bin ich -nach einem sehr angenehmen Flug mit Quantas und 2 Sitzen ganz für mich allein J-  früh morgens in Sydney gelandet, wo Rhia, die ich bei einem Besuch in Spanien kennen gelernt habe, mich schon erwartet hat. Zuerst ging es zu ihr und ihren Eltern nach Hause nach Abbotsbury einem Vorort von Sydney, wo ich sofort total herzlich von ihrer Schwester Lauren, Papa Michael und Mama Amber empfangen wurde und sogar mein eigenes Zimmer bekommen habe! Wow, ich Glückspilz! Das Haus der Boardmans ist super gemütlich eingerichtet und alle haben mir sofort das Gefühl gegeben „zu Hause“ zu sein. Nach einer kleinen Führung durchs Haus und meinem ersten Kaffee seit 2 Wochen hatte ich dann die Wahl zwischen Schlaf und Stadtführung- was soll ich sagen?! Mein Körper wollte eigentlich schlafen, aber ich wusste, dass ich zu aufgeregt war um auch nur ein Auge zu schließen und so haben Rhia und ich uns direkt auf den Weg in die Stadt gemacht! Ich glaube schon nach den ersten Minuten war ich vollkommen fasziniert und überwältigt. Angefangen hat unser Tag am Hafen, dann ging es ins Stadtzentrum, zur Art Galery, der Town Hall, der Cathedral, durch diverse Parks, zu den „Rocks“ dem historischen Stadtteil Sydney‘s und natürlich zur Oper!

Was mich von Beginn an am meisten begeistert hat war, dass man durch das Stadtzentrum mit seinen unzähligen Wolkenkratzern läuft und sich nur ein paar Meter weiter in einen der wunderschönen Parks setzen und fast vergessen kann in einer Millionen-Stadt zu sein. Im Park habe ich dann auch gleich Fledermäuse, Kakadus und viele andere einheimische Tiere, die man bei uns sonst eher in der Zoohandlung findet, beobachten können und so haben wir den ganzen Tag damit verbracht durch die Stadt zu schlendern und uns alles anzusehen. Naja, ich zumindest ;) Rhia kennt das ja alles schon. Dass ich bei Rhia und ihren Eltern gelandet bin war wirklich das Beste, was mir passieren konnte! Sie waren nicht nur super lieb und haben mir das Gefühl gegeben angekommen zu sein, sondern kennen Australien und vor allem Sydney in und auswendig, da sie schon seit über 20 Jahren hier leben und mir so viel zeigen konnten, was ich sonst nie gesehen hätte! Rhia kennt die Stadt wirklich sehr gut und kann mir sooo viel zu allem, was wir uns ansehen erzählen, das ist echt unglaublich. Mein erster Tag auf australischem Boden endete dann mit einem unfassbar leckeren Sri Lankischen Curry, dass Rhias Mutter für uns gekocht hatte und das wir in gemütlicher Runde mit der Familie genossen haben. 
An meinem zweiten Tag in Sydney bin ich Rhia dann zuerst in die Uni gefolgt, da sie morgens eine Vorlesung hatte und so konnte ich die Uni of Technology Sydney direkt mal kennen lernen. Mittags hat Rhia mich einigen ihrer Freunde vorgestellt mit denen wir essen gingen und einen gemütlichen Nachmittag verbrachten. Auch wenn wir schon den ganzen vorherigen Tag in der Stadt verbracht hatten, wollte ich noch ein wenig mehr Sydney Luft schnuppern und so haben wir uns den Chinesischen Garten (ein wunderschöner chinesischer Garten, der mitten in der Stadt angelegt wurde), Tumbalong Park, Paddy’s Market und die Umgebung angesehen. Abends haben wir uns dann mit Lauren in der Stadt getroffen, etwas gegessen und haben uns in ein Restaurant im 43. Stock geschlichen, um einen Blick über Sydney bei Nacht zu erhaschen J
Chinese Garden

Tag 3 in Sydney ging dann genauso aufregend weiter, wie der zweite Tag endete- im Featherdale Wildlife Park, wo ich Koalas streicheln, Kängurus füttern, mit Wallabies spielen, Tasmanische Teufel bewundern, Emus anstarren, mich vor Krokodilen fürchten und Australiens Tierwelt kennen lernen konnte. Da Rhia im Bio Unterricht ziemlich gut aufgepasst haben muss, konnte sie mir alles über die einheimische Tierwelt erzählen, was man sich auch nur vorstellen kann! Es ist schon ziemlich aufregend all diese Tiere wirklich mal zu sehen und vor allem zu wissen, dass man -zumindest den meisten von ihnen- hier auch wirklich begegnen kann. 



Nach unserem Ausflug in den Wildlife Park haben wir uns dann auf den Weg zum Bondi Beach, dem wohl bekanntesten Strand Sydney’s gemacht. Da Parken in Sydney eine ziemliche Herausforderung ist, haben wir uns gleich den ersten freien Parkplatz in Bondi Beach geschnappt und waren zuversichtlich, dass wir das kleine Stück zum Meer runter - wir konnten den Pazifik schließlich schon sehen!- auch laufen können…ja da hatten wir uns ein wenig getäuscht und sind dann wirklich ziemlich lange gelaufen bis wir die Küste endlich erreicht hatten (und der Rückweg lag ja noch vor uns…). Endlich angekommen -vielleicht sollte ich an dieser Stelle mal erwähnen, dass es ja eigentlich Winter ist in Australien, was mich aber auch die ganze Zeit verwirrt, weil ich es einfach vergesse…- hatten wir zuerst einen super Blick auf den Bondi Beach, wo sich Surfer und sonnenhungrige Australier tummelten. Nach einer Stärkung mit Fish und Chips wollten wir dann herunter laufen zum Strand, als wir eine ziemlich große Gruppe von Passanten am Straßenrand entdeckten, die alle aufs Meer starrten. Irgendetwas spannendes musste passiert sein, also haben wir uns gleich mal dazu gestellt und nachgefragt und tatsächlich -was für ein Glück!- ein Wal hatte sich seinen Weg in die Bucht gebahnt J Wow! Gerade einmal wenige Minuten an der Küste und ich habe schon einen Wal gesehen. Das war beeindruckend und alle waren ziemlich aufgeregt. Wale sind zwar nicht super selten hier, aber einen zu sehen, während man ahnungslos die Küste entlang läuft ist dann doch eher eine Seltenheit. Nachdem dies also nun mein Glückstag war, sind wir runter zum Strand spaziert und haben am Nachmittag dann dank google maps auch den Weg zum Auto wieder gefunden ;) 
Bondi Beach
Nach einem kleinen Abstecher zum Bondi Junction Shopping Center haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht und zwischendurch noch an ein paar wunderschönen kleinen Geheimspots gehalten, von denen aus man einen Blick über die ganze Stadt hatte, und haben schließlich den Tag mit Rhias Eltern bei deren Lieblings Italiener ausklingen lassen.
Nach 3 ziemlich aufregenden Tagen in Sydney bin ich Freitag dann mal zuhause geblieben während Rhia in der Uni war, habe mich nach Wohnungen umgesehen, da Rhia mich am nächsten Morgen nach Newcastle fahren wollte und habe den restlichen Jetlag gemütlich auf der Terrasse verschlafen. Abends ging es dann wieder in die Stadt, da eine von Laurens Freundinnen dort ihren Geburtstag in einem Libanesischen Restaurant gefeiert hat. Dass man in Australien auf so viele unterschiedliche Nationalitäten und Kulturen trifft, war mir zuvor nicht so bewusst, aber ich habe bisher tatsächlich kaum Australier kennen gelernt- die Meisten haben mindestens einen Elternteil aus einem Land außerhalb Australiens. Das macht das Kennenlernen natürlich umso spannender und es gibt immer ein Thema um ins Gespräch zu kommen. Insgesamt sind die Australier sehr sehr offen und auch wenn man neu zu einer Gruppe dazu stößt wird man direkt interessiert aufgenommen und kann sich wohl fühlen! Ok, also zurück zu Freitag Abend. Wir haben uns also mit Laurens Freunden in der Stadt getroffen, wo es leckeres libanesisches Essen gab und als Highlight des Abends Bauchtänzerinnen J Nach dem Essen wollten Rhia und Lauren mich noch in das Nachtleben Sydney’s einführen und so waren wir zuerst im „TheLoft“ einer Bar direkt am Hafen (mit Blick auf den Hafen bei Nacht!) und nach einem Cocktail ging es dann zum Tanzen ins „bungalow 8“. Und auch wenn ich es noch immer nicht so ganz glauben kann, der Club war tatsächlich halb im Freien und halb Indoor und das mitten im Winter! 
Lauren, ich und Rhia
Beim Libanesen

Dank Rhia und ihrer Familie habe ich Sydney und seine vielen Facetten jetzt schon ziemlich gut kennen lernen dürfen und das war sicher nicht mein letzter Aufenthalt hier! Da Newcastle nur 3 Stunden entfernt liegt, werde ich ganz bestimmt noch einige Male zurück kommen und ich freue mich jetzt schon J

1 Kommentar:

  1. Man hab ich jetzt lange auf diesen Eintrag hingefiebert! Schön, dass du eine Wohnung gefunden hast (das hast du im eintrag aber irgendwie vergessen :p) und schön, dass mein Erasmus dir solche Verwöhnferien beschert hat :D Ich vermiss euch so, wenn ich die Bilder sehe!

    Wie geil fühlen sich bitte Koalas an, oder? Glaub aber bloßnicht alles was Rhia dir erzählt! Zur Tierwelt stimmt das wahrscheinlich sogar alles aber die ist verdammt gut darin totalen Quatsch völlig glaubhaft rüberzubringen!

    Ich mach jetzt Milchreis! Hatte heute meine erste Vorlesung "Organisation and Society", die war RICHTIG gut! Sind 50 Leute im Master, davon so ca. 12 Internationals und der Rest Holländer. Und zwei Holländer haben mich schon gleich gefragt, ob ich in ihre Tutoriumsgruppe möchte :) Hier sind Tutorien wohl in 3er Gruppen und für jedes Tutorium muss ein Assignment abgegeben werden. Die Literatur hier ist übrigns kein 50euro Buch vom Prof selbst geschrieben, sondern MODERNE Literatur, ergo Artikel aus Journals, die jünger als 25 Jahre sind! :P Und in der Vorlesung geht es übrigens darum, wie man CSR-wirksame Strukturen in Organisationen implementiert... Mir ist fast so, als hätt ich da mal ne Bachelorarbeit drüber geschrieben :o

    Ich drück dich ganz doll!!!!!

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