Nach einer weiteren abenteuerlichen Reise mit Bus und Boot bin ich gestern Nachmittag nach knappen 6 Stunden Fahrt und Wartezeit auf Ko Tao angekommen. Ko Tao ist die kleinste der 3 größeren Samui Inseln und was soll ich sagen- ich war ziemlich überwältigt als ich hier angekommen bin. Naja, um ehrlich zu sein war ich erstmal ein klein wenig verzweifelt, da ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft machen musste. Da war ich gestern aber nicht die einzige und so bin ich ca. 1 Stunde mit meinem Gepäck durch Mae Had geirrt und habe an fast jedem Gasthaus oder Hotel angehalten; „Fully booked!“ war erstmal alles was ich zu hören bekam. Hmm, wäre vielleicht doch schlauer gewesen vorher zu reservieren, aber aufgeben kam ja jetzt nicht mehr in Frage, also bin ich tapfer weiter marschiert. Nachdem ich mir dann einige wirklich schäbige Sachen angesehen hatte musste ich wohl in den sauren Apfel beißen und mein Budget ein bisschen aufstocken. Am südlichen Ende des Mae Had Strandes bin ich dann auch fündig geworden im „Beachside Resort“. Mein Zimmer ist richtig schön in einem Bungalow in einer kleinen mit Palmen bewachsenen Anlage ca. 50 m vom Strand. Schnell den Mann an der Rezeption noch ein paar Euro runter gehandelt und dann gehörte das Zimmer für die nächsten 2 Nächte mir J
Mein Bungalow :) |
Da der Tag schon ziemlich weit fortgeschritten war, hab ich noch die letzte Stunde vor Sonnenuntergang am Strand genossen und dann gab es mal wieder einen ziemlich starken Regenschauer (die hier aber Gott sei dank höchstens eine Stunde andauern!). Nach dem Regen wollte ich wenigstens noch etwas von der Stadt sehen- das war gar nicht so leicht. Die Straßen hier sind in einem sehr schlechten Zustand und alle Löcher hatten sich mit Wasser gefüllt, so dass ich den Weg in die Stadt (also es sind eigentlich nur so 150m die Straße runter) hüpfend und durch Pfützen watschelnd auf mich genommen habe. In einem kleinen Restaurant -ich glaube ich hatte vergessen zu erwähnen dass Ko Tao ein absoluter Taucher Hot Spot ist und die meisten Leute auch aus diesem Grund hierher kommen- in dem man es sich auf großen Kissen auf dem Boden sitzend gemütlich gemacht hat, habe ich dann den Rest des Abends mit einer leckeren Tom Kah und bei entspannter Surfer Musik verbacht! Man spürt sofort die einmalige Atmosphäre wenn man hier auf die Insel kommt, es ist nicht nur bezaubernd schön, sondern die Taucher geben dem Ganzen auch noch ein total relaxtes und einladendes Lebensgefühl!
Meinen zweiten Tag hier auf Ko Tao habe ich dann heute damit verbracht mehr von der Natur und der Insel an sich zu sehen. Mein Weg hat mich zuerst nördlich die Küste entlang zum Sairee Beach geführt, wo eine Tauchschule neben der anderen steht! Ich war sofort ziemlich begeistert von dem Charme den dieser Teil der Insel versprüht hat, aber mein Ziel war zuerst ein anderes- in einem Reiseführer hatte ich gelesen, dass es am nördlichen Ende ein Hotel/ Resort geben würde mit einem Restaurant in dem ein Wal Skelett steht und das außerdem einen View Point besitzt von dem aus man Nan Yuan von oben betrachten kann. Nan Yuan ist eine winzige Inselgruppe vor Ko Tao, die durch Sandbänke miteinander verbunden ist und diesen Anblick wollte ich unbedingt von oben genießen! Der Weg nach Sairee Beach war schon nicht ganz unanstrengend, da es heute wolkenlos und somit besonders heiß war, aber ich hatte ja Zeit. Dank einer ziemlich guten Karte hab ich mich auch sofort zurecht gefunden und schnell sah ich das Schild „Whale Skeleton“ welches mich bergauf führte. Obwohl mir zu diesem Zeitpunkt schon echt warm war wollte ich unbedingt da hoch! Also los! Der Weg wurde dann immer steiler und irgendwie war kein Ende in Sicht, aber jetzt gab es kein zurück mehr ;) Der Ehrgeiz hatte mich gepackt! Nach einem guten Fußmarsch und nachdem mein Körper sämtliche Flüssigkeiten, die ich in den letzten Tagen zu mir genommen ausgeschwitzt hatte, hatte ich das Restaurant mit dem Wal Skelett erreicht! Schon von hier aus hatte man einen guten Blick über die Insel und da ich der einzige Gast war, konnte ich den ganz in Ruhe mit einer eiskalten Cola genießen!
Meine kleine Ruhestätte auf dem Weg nach oben! |
Eigentlich hatte ich hier schon den View Point erwartet, aber die thailändische Bedienung klärte mich dann auf, dass ich noch weiter den Berg hoch müsse- 300 m sagte sie, aber die wären sehr steil und anstrengend. Nachdem ich ja ein bisschen Kraft getankt hatte war ich wieder voll Optimismus und hab ihr versichert, dass ich das wohl schaffen würde. Tja, es kam etwas anders. Ich hab mich also weiter hoch gekämpft als mir zwei Engländer entgegen kamen und sagten, dass sie wirklich ziemlich weit gelaufen seien, aber es nicht bis zum View Point geschafft hätten bzw. irgendwann nicht mehr weiter wussten. Die Aussicht wäre aber auch so schon traumhaft und so entschied ich mich noch ein bisschen weiter zu wandern bis ich auf einen Amerikaner traf, der es wohl auch nicht bis ganz oben geschafft hatte. Naja, ein paar Meter hab ich dann noch hinter mich gebracht bis ich einen wunderschönen Blick über den südlichen Teil der Insel hatte! Der Aufstieg hat sich echt gelohnt! Der Blick war einfach unbeschreiblich (auch wenn man das auf den Fotos leider nicht so sehen kann…)!
Weiter habe ich es dann aber auch nicht geschafft und als ich angefangen mir vorzustellen, was wohl mit mir passieren würde wenn ich da oben jetzt schlapp mache und ob mich wohl ein anderer mutiger Wanderer finden würde, hab ich mich lieber entschieden wie meine Vorgänger den Abstieg anzutreten ohne Nan Yuan von oben gesehen zu haben. Trotzdem war es jede Schweißperle wert! (Man muss wohl wirklich mit dem Roller fahren, wenn man bis ganz oben will oder sich einen Tag aussuchen an dem es einfach nicht so verdammt heiß ist!)
Meine Belohnung nach den ganzen Anstrengungen war dann erstmal der Strand in Sairee! Eigentlich wollte es mir hier gemütlich machen und mein Buch lesen, aber ich konnte einfach nicht aufhören mich umzusehen und die Umgebung aufzusaugen- ich habe mich ein wenig verliebt! Der Blick raus aufs Meer, auf die Boote, die Insel und einfach alles um mich herum war so wunderschön, dass ich einfach nur genossen habe!
Bucht im Süden von Sairee Beach |
Strand von Sairee und Blick auf Nan Yuan |
Zwischendurch habe ich dann mal meine Position gewechselt und bin in eine der vielen Taucher Bars gezogen um einen Mango Lassie auf der Beach Terasse zu schlürfen. Ich weiß ich komme nicht mehr raus aus dem schwärmen, aber es wirklich sooo schön hier! Für eine der vielen Tagestouren mit dem Boot um die Insel war es leider schon zu spät als ich zum Sairee Beach kam, also bin ich dann noch zu Fuß weiter und habe mich mal in die ein oder andere kleine Bucht der Hotels am Strand geschlichen J Den restlichen Nachmittag wollte ich dann noch am Strand in Mae Had verbringen, also dort wo mein Hotel ist, aber es gab einfach keinen einzigen schattigen Platz hier und da ich heute bei meiner Wanderung wohl schon ziemlich viel Sonne abbekommen habe (ja es brennt!) hab ich mich dann für die Dusche entschieden, was sich als gute Idee heraus gestellt hat, da ich danach genau pünktlich zum Sonnenuntergang am Strand sitzen und staunen konnte!
Sonnenuntergang in Mae Had |
Danach gab es dann erstmal leckeres Thai Food, wo ich dann einen Deutsche kennen gelernt habe. Da flieg ich um die halbe Welt und freue mich auf interessante neue Leute und Geschichten und treffe natürlich einen BWL’er ;) Berater um genau zu sein! Brauchte dringend mal eine Auszeit! Wir sind uns deshalb auch sehr schnell einig, dass wir nicht über Arbeit etc. reden (naja ein klein wenig schon aber das gehört ja auch dazu wenn man von sich erzählt…) und ich bekomme noch ein paar (hoffentlich) gute Tipps für Bangkok. Und ich kann noch eine super Karte für Bangkok und vor allem den Markt, den ich dort am Wochenende besuchen möchte abstauben. Das war definitiv ein entspannter letzter Abend auf Ko Tao! Morgen Mittag geht die Reise dann weiter und ich bin gespannt, welche Hürden diesmal so auftauchen! Eigentlich soll ich Freitag früh morgens in Bangkok ankommen, aber da ich es hier noch nie pünktlich irgendwohin geschafft habe, lass ich mich einfach überraschen.
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