Das erste was uns entgegen sprang als wir den Zug in Blackheath verlassen haben, war ein sehr intensiver Geruch und nach wenigen Minuten wussten wir dann auch was es war- Eukalyptus! Man roch tatsächlich sobald man aus dem Zug stieg den Eukalyptus der umliegenden Berge und Wälder. Wenige Minuten und einen Anruf später holte Robyn uns vom Bahnhof ab und wir fuhren zu ihrem Haus. Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich erwartet, dass die Kinder vielleicht übers Wochenende unterwegs wären und sie uns deshalb eingeladen hatte -ich mein, wer hat denn noch Lust auf 4 Couchsurfer, wenn er schon 7 eigene Kinder hat?!- aber ich hatte mich getäuscht. Im Haus angekommen fanden wir heraus, dass eine der Töchter sogar an diesem Abend noch 3-5 Freundinnen (ganz ehrlich, wir sind nicht ganz durchgestiegen wer jetzt alles zur Familie gehörte und wer nicht, deshalb diese wage Angabe...) zu einer DVD-Nacht eingeladen hatte! Das Haus war also schon ziemlich voll und trotzdem bekamen wir unser eigenes Zimmer mit einem Queen Size Bett und dazu den gesamten Keller mit ca. 40 qm, einer ausziehbaren Couch, eigenem kleinen Bad und Fernseher für uns! Wow! Also das ist mal gastfreundlich! Und dann gab es Abends auch noch Dinner zusammen mit der Familie. Naja, wir haben mit Robyn und Adrian gegessen und die anderen waren irgendwo im Haus zerstreut und gesellten sich zwischendurch mal dazu. Da wir eine ziemlich lange Zugstrecke von ca. 6 Stunden in die Blue Mountains hinter uns gebracht hatten entschieden wir uns nach dem Dinner, es uns auf "unserer" Couch vor dem Fernseher mit einem Film gemütlich zu machen, um am nächsten Tag fit zu sein für die Wanderungen!
Isa auf unserer Couch |
Mit dem Bus fuhren wir zuerst zu den "Three Sisters" einer Felsformation in den Blue Mountains und laut Reiseführer DER Attraktion. Das Wetter war leider an diesem Wochenende nicht ganz auf unserer Seite und es war recht kalt und regnete auch noch. Naja, egal wir hatten uns warm eingepackt und wollten uns die Laune nicht verderben lassen, aber an den "Three Sisters" angekommen war das dann leichter gesagt als getan...ich werde jetzt einfach mal Bilder sprechen lassen: hier ist das was wir an diesem morgen vom Aussichtspunkt aus sahen...
Der erste Versuch... |
Wie sie sehen, sehen sie nichts! Na toll! So hatten wir uns das natürlich nicht gedacht. Aber alle Enttschäuschung brachte uns ja nicht weiter und so stiegen wir wieder in den Bus und wollten zuerst mal einen der vielen Bushwalks hier in den Bergen erkunden. Auf dem Weg stoppten wir noch kurz an einem kleinen Straßenfest auf dem sich anscheinend an diesem Tag alle Bewohner der Region versammelt hatten und konnten uns sogar noch mit ein wenig Glück ein Mittagessen umsonst bei einem Wissenschaftler, der wohl seine Forschungsergebnisse promoten wollte erhaschen :) Weiter ging es endlich Richtung Berge und trotz Regen war dies eine sehr gute Wahl- es ging mal wieder bergauf und bergab, diesmal durch ziemlich dichte Wälder und wir wurden an den verschiedenen Aussichtspunkten wirklich mehr als entschädigt, aber guckt es euch einfach selbst an!
Nach dem ersten Bushwalk fuhren wir dann noch etwas mit dem Bus umher, um uns die Gegend anzusehen und dann gab es noch einen Kaffee zum aufwärmen in einem "Kaffeekännchen-Museum", das seines gleichen sucht! Man hatte das Gefühl im Wohnzimmer eines 90-jährigen Ehepaars zu sitzen, das sein ganzes Leben lang nichts als Kaffeekannen und Kitsch gesammelt hat :) Der Kaffee tat gut und dazu gab es unsere ersten "scones" ein kleines Küchlein, das man mit Sahne und Marmelade isst.
Kaffeekränzchen ;) |
Die "Three Sisters" |
Da wir nach dem ersten Tag noch nicht genug hatten vom Bushwalking wollten wir den Sonntag nutzen für eine weitere Wanderung. Robyn hatte uns erzählt, dass hinter ihrem Haus ein Wanderweg startete, der uns zum "Hanging Rock" führen würde und da wir von den Fotos des "Hanging Rock" im Internet ziemlich beeindruckt waren, machten wir uns auf den Weg - ohne wirklich zu wissen wie weit es sein würde. Also wanderten wir und wanderten und wanderten...ich muss zugeben bisher habe ich bei den Walks immer tapfer durchgehalten, da man sich eigentlich immer sicher sein kann für seine Anstrengungen belohnt zu werden, aber diesmal war es echt hart, da wir einfach keine Ahnung hatten wie viel der Strecke noch vor uns lag und man sich nach 2 Stunden Wanderung durch die Berge dann auch ziemlich bewusst wird, dass man den Weg ja auch nochmal zurück laufen muss! Ganz kurz vor dem Ziel (wir wussten aber natürlich nicht, dass wir fast da waren...) hatten Nadine und ich uns eigentlich schon ein Plätzchen für unsere Lunch-break ausgesucht und beschlossen danach umzukehren als Isa und Kathi uns versicherten wir wären fast am Ziel. Ok, also noch ein paar hundert Meter weiter mit letzter Kraft und tatsächlich wir waren auf dem "Hanging Rock" angekommen. Ich weiß ich habe bisher schon viel geschwärmt wie schön es hier ist, aber der Ausblick von hier oben (den wir diesmal alleine genießen konnten, es war weit uns breit keine Menschenseele!) ist bisher das Schönste gewesen, was ich hier gesehen habe!
Wie ich ja gerade schon erwähnt hatte, kommt nach dem Aufstieg bekanntlich der Abstieg und es graute uns schon ein wenig vor dem Rückweg, aber wir hatten ja keine andere Wahl also marschierten wir zurück und kamen irgendwann auch endlich wieder "zuhause" an. Dort wurden wir schon von Adrian begrüßt, dem wir von unserem Trip erzählten und er staunte nicht schlecht, dass wir tatsächlich den ganzen Weg gelaufen waren. Laut seiner Aussage müssen es gut 14 km durch die Berge gewesen sein und als wir das hörten, waren wir noch mehr erschöpft als wir es eh schon waren :D Nach dem Bushwalk wurden dann unsere Rucksäcke gepackt und wir machten uns auf die Heimreise nach einem anstrengenden aber wunderschönen Wochenende in den Blue Mountains!
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