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Mein Rad :) |
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...ja ich weiß, ich sehe aus wie 12 mit dem Helm, aber das muss hier sein! |
In meinem letzten Post hatte ich euch ja von "Dan the bike man" und meinem Vorhaben, mir so schnell wie möglich ein Rad zuzulegen erzählt. Nachdem ich also Anfang der Woche in meiner Wohnung angekommen war und es mir gemütlich gemacht habe, wollte ich zuerst mal die Gegen etwas genauer kennen lernen. Nach einer halben Stunde umher laufen und einer weiteren halben Stunde auf den nächsten Bus warten hatte ich ziemlich schnell die Nase voll und hab beschlossen, dass ich jetzt SOFORT ein Fahrrad brauchte! Also ab zum nächsten Fahrradladen, hab mir ein paar Räder angesehen, die natürlich viel zu teuer waren (aber eigentlich war ich auch nicht da um ein Rad zu kaufen, ich hatte nur gehofft zu erfahren, wie ich Dan finde ;) und nachdem der Verkäufer dann meinte er könnte mir einfach mit einem so günstigen gebrauchten nicht weiter helfen, hab ich dann mal erwähnt, dass ich von "Dan the bike man" gehört hatte...mein Plan ging direkte auf :) Er kannte Dan, hat mir sogar noch eine super Karte von Newcastle geschenkt, damit ich die Straße auch finde und was stelle ich fest?! - Dan wohnt nur 3 Straßen von mir entfernt! Perfekt! Also, hab ich mich auf den Weg gemacht zu Dan, den ich mir bis zu diesem Zeitpunkt noch als älteren, etwas fülligeren Herrn mit Bart vorgestellt hatte (ich weiß auch nicht genau warum...). Dan's Haus war nicht zu verfehlen, da auf seinem Hof hunderte Fahrräder stehen bzw. besser gesagt auf einem mehr oder weniger durchschaubaren Haufen aufeinander und nebeneinander liegen. Dan war natürlich so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was ich mir vorgestellt hatte- sehr jung (höchstens ein paar Jahre älter als ich), ziemlich schmächtig und extrem schüchtern- aber Dan ist meine Rettung :) Habe mir ein schickes "Road Bike" wie man es hier nennt ausgesucht, einen passenden Helm, Schloss und Lichter und jetzt kommt das Beste: Dan gibt mir einen Zettel, den ich zweifach ausfüllen muss und auf dem ich meine Daten und alle Artikel, die ich kaufe und deren Preis vermerke mit den Worten "Wenn du am Ende des Semesters wieder gehst, dann kannst du mir alles wieder bringen und bekommst dein Geld wieder" (natürlich auf Englisch, aber sinngemäß...)! Ich hatte zwar schon von jemandem gehört, dass er den Leuten, die ihre Räder zurück bringen, das Geld wieder gibt, aber so richtig geglaubt hab ich das nicht...bin mal gespannt, ob das am Ende auch wirklich funktioniert- jetzt bin ich erstmal richtig glücklich mit meinem Rad, das mich die letzten Tage schon ziemlich häufig von A nach B gebracht hat und mir eine Menge Wartezeit an der Bushaltestelle (und natürlich das Busticket ;) erspart!
Nachdem ich den Mittwoch dazu genutzt habe durch die Gegend zu radeln und mich an den Linksverkehr zu gewöhnen war dann Donnerstag endlich mein erster Uni Tag gekommen! Am City Campus bzw. im Hörsaal angekommen blickten mich zunächst mal eine ganze Menge Schlitzaugen und ein paar wenige Mädels (die bis zu diesem Zeitpunkt einzigen Nicht-Asiaten) an. Also bin ich direkt mal auf die Mädels zugesteuert und siehe an, sie kommen aus Berlin :) Nach einer kurzen Weile gesellten sich noch 2 Deutsche zu uns und der Rest der neuen Studenten waren dann wohl wirklich alle Asiaten. Wow, ich wusste zwar, dass viele Asiaten hier rüber kommen um zu studieren, aber mit ein paar Australiern hatte ich dann doch gerechnet (später haben wir uns dann überlegt, dass die Australier wahrscheinlich nicht zur Orientation gekommen sind, da sie das ja alles schon kennen, vor allem wenn sie schon 1 oder 2 Trimester hinter sich haben...also warten wir nächste Woche mal ab und sehen dann, ob es wenigstens ein paar Locals gibt). Der Tag verlief relativ entspannt, es gab ziemlich viele Infos und sogar Morning Tea und Mittagessen. Insgesamt ist die Atmosphäre an der Uni hier doch ganz anders als bei uns (zumindest soweit ich das jetzt beurteilen kann). Die Uni versteht sich sehr viel mehr als ein Service für die Studenten (ok man muss fairerweise sagen, dass die hier natürlich auch sehr viel mehr für diesen Service bezahlen als bei uns) und es gibt neben den eigentlichen Vorlesungen noch sehr viele Angebote und Leistungen zur Unterstützung der Studenten (sowohl fächerspezifisch, aber auch ganz allgemein in Bezug auf wissenschaftliches Arbeiten etc.). Das hat sich echt schonmal sehr gut angehört und ich bin mir sicher, dass ich einiges davon in Anspruch nehmen werde! Nachdem wir dann den ganzen Morgen über mit Infos überflutet wurden, haben wir Nachmittags noch eine Stadtrundfahrt gemacht (und ich habe jetzt auch die anderen Strände von Newcastle mal gesehen :).
Während des Tages haben wir es irgendwie noch geschafft auf eine BBQ Party für den Abend und die Graduation Party unseres Mentors am heutigen Abend eingeladen zu werden. Die Australier sind da echt ziemlich offen und freuen sich über Gäste! Gut für uns ;)
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Mit den anderen deutschen Mädels beim BBQ |
Den gestrigen Abend haben wir dann also noch auf der BBQ Party ausklingen lassen. Was ziemlich cool ist, ist dass hier in dem Parks einfach überall große BBQ Grills stehen, die man (kostenlos!) benutzen kann. Einfach ein bisschen Öl drauf und dann kann man munter drauf los grillen. War eine super Gelegenheit gestern Abend dann noch ein paar Leute in entspannter Grill-Atmosphäre kennen zu lernen.
Da ich diese Woche nur meine Einführung hatte und noch keine Uni, habe ich mich heute morgen dann mit dem Rad auf den Weg nach Charlestown einem Vorort von Newcastle gemacht. Ca. 10 km Südwestlich musste ich dafür über den Pacific Highway radeln. Hatte ich mir um ehrlich zu sein ein bisschen leichter vorgestellt! Ok, über den Highway zu fahren ist nicht so prickelnd, aber es gibt hier nunmal keine andere Möglichkeit. Und leider hatte ich die Steigungen hier -Newcastle ist ziemlich hügelig und auch wenn man es nicht immer erwartet, kann einem wenn man um die nächste Ecke fährt eine ziemlich steile Straße bevor stehen- etwas unterschätzt. Naja, ich habe mich durchgekämpft, mir Charlestown ein wenig angesehen und zurück dann doch lieber den Bus genommen ;) Ich weiß jetzt zumindest, dass ich in Newcastle selbst mit dem Rad so gut wie überall hinkomme und für die weiteren Strecken und Ausflüge dann doch lieber den Bus nehmen werde.